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Der Wettbewerb geht in die nächste Runde. Anfang Februar 2022 werden die Wettbewerbsentwürfe für das Steingut-Gelände präsentiert.

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Wettstreit der Quartierskonzepte

Vegesack. Vor einem halben Jahr sind Planer angetreten, um sich Gedanken darüber zu machen, was aus dem Steingut-Gelände einmal werden könnte – jetzt haben sie ihre Konzepte abgegeben. Die Entwürfe sind Beiträge eines Wettbewerbs. Er ist gestartet worden, weil das Projekt größer ist als viele andere. So groß, dass bei dem Projekt der Investoren Thorsten Nagel und Olaf Mosel, die vor einem Jahr den Grohner Firmengrund gekauft haben, die Stadt als Partnerin eingestiegen ist. Sie will mitreden, wenn die Zehn-Hektar-Fläche entwickelt wird. Auch bei den Wettbewerbsbeiträgen.

Sechs gibt es. Sie kommen von Berliner, Münchner, Frankfurter und Bremer Büros. Wer sie sind, soll erst bekannt gegeben werden, wenn es zur Präsentation ihrer Entwürfe kommt. Nagel sagt, dass alle Unternehmen namhafte Unternehmen sind und dass jedes von ihnen europaweit agiert. Der Investor kennt noch keines der Konzepte im Detail. Eine externe Firma, die den Wettbewerb organisiert, hat die Entwürfe und die Modelle der Planungsbüros in dieser Woche quasi eingesammelt. Und wird sie so lange unter Verschluss halten, bis sie vorgestellt werden. Im Februar soll es so weit sein.

Eine Jury wird dann entscheiden, welches Konzept das Beste ist. Zu den Preisrichtern gehören zum einen Architekten aus Köln, Hamburg und Berlin. Und zum anderen Behörden- und Kammervertreter aus Bremen. Das Gremium kommt unterm Strich auf zehn Frauen und Männer. Auch Nagel und Mosel sind unter ihnen. Einen ersten Eindruck von den Arbeiten der Planer bekamen alle bei einem Kolloquium im September. Einen Tag lang stellten die Büros ihre Ideen und Entwicklungsansätze vor. Wochen zuvor hatten sie sich mit dem Gelände und den Herausforderungen, die sich bei ihm stellen, bei einem Rundgang vertraut gemacht.

Die Entwürfe sollen umsetzen, was der Masterplan für das Millionenprojekt vorgibt. Er ist im Vorjahr fertig geworden und skizziert ein Quartier, das es in dieser Form noch nicht häufig in deutschen Metropolen gibt: Investoren und Behördenspitzen sprechen von einem neuen Ort der produktiven Stadt. Und davon, dass Wohnen und Arbeiten eine engere Symbiose eingehen sollen als bei Projekten zuvor. Von einer Stadt in der Stadt ist die Rede, aber keiner abgeschotteten. Das Gelände in Grohn soll sich zu allen Seiten hin öffnen und beispielsweise das Vegesacker Zentrum und die Jacobs University miteinander verbinden.

Bei den Konzepten der Planer werden Gebäude zwar eine Rolle spielen, sie werden aber keine zeigen, die irgendwann auf dem Gelände stehen werden. Der Wettbewerb ist ein städtebaulicher Wettbewerb. Es geht um Standorte von Häusern für 1000 Menschen, um die Aufteilung des Gebietes in Baufelder und um den Verlauf von Straßen und Wegen. Die Büros sollen aufzeigen, wo was aus ihrer Sicht sinnvoll ist und warum. Sie beschäftigten sich mit dem Zustand von Altbauten, mit Freiflächen, mit Emissionen und mit dem Lärm, der von außen kommt. Zum Beispiel von der A 270. Zum Beispiel von den Gleisen.

Bei der Präsentation der Entwürfe wollen die Investoren anders vorgehen als andere: Nicht die Juroren sollen die Konzepte als Erste zu sehen bekommen, sondern die Nordbremer. Das Preisgericht tagt am Mittwoch, 2. Februar – einen Tag vorher ist eine Videokonferenz vorgesehen, an der jeder teilnehmen kann. Die Einladung wird gerade vorbereitet. Nagel sagt, dass auf den Siegerentwurf alles aufbauen wird. Der Investor nennt ihn die Basis der Bauleitplanung. Er geht davon aus, dass der Prozess im ersten Quartal nächsten Jahres abgeschlossen ist und das Gelände dann zur Baustelle wird.

 

Weser Kurier vom 15.01.2022

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